HINWEIS:
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Licht und Schatten sind starke gestalterische Mittel für Ihren Messestand. Mit geeigneter Beleuchtung können Sie Aufmerksamkeit wecken, gezielt über Ihren Messestand führen, gewünschte Stimmungen erzeugen, Produkte inszenieren und noch einiges mehr. Dabei beeinflussen Lampen und Leuchten als Designobjekte die ästhetische Wirkung, während Farbe, Sättigung und Helligkeit für Atmosphäre sorgen. Ein Beleuchtungskonzept ist hilfreich, damit auf Ihrem Messestand alles perfekt miteinander harmoniert.
Inhaltsverzeichnis
Was bewirkt Licht auf meinem Messestand?
Die Beleuchtung auf Ihrem Messestand kann verschiedenerlei Aufgaben erfüllen. Überlegen Sie, welche für Ihren Messeauftritt bedeutsam ist: Was ist die Hauptaufgabe? Was möchten Sie erreichen? Was hat sich bewährt und was möchten Sie anders machen als bei Ihrem letzten Messeauftritt? Was haben Ihre Standbesucher und Ihre Mitarbeiter gesagt? Wie wirkte Ihr Messestand neben den Standnachbarn? Die Messestandbeleuchtung kann beispielsweise
- Schon von Ferne Aufmerksamkeit wecken.
- Neugierig machen und auf den Messestand locken
- Dem Messestand eine gewisse Grundstimmung verleihen.
- Verschiedene Stimmungsräume aufbauen.
- Für die Grundbeleuchtung auf dem Messestand sorgen.
- Die Messebesucher gezielt über Ihren Stand führen.
- Neuheiten und Innovationen besonders in Szene setzen.
- Dunkle Nischen ausleuchten und Messeobjekte in Präsentern hervorheben.
- Das Wohlbefinden der Standbesucher fördern.
- An Schlüsselpositionen ausreichend hell ausleuchten.
- Vor eventuellen Stolperkanten warnen.
Was muss ich über Beleuchtung wissen?
Landläufig unterscheiden wir in warmes, neutrales oder kaltes Licht. Wir beschreiben damit die Wirkung, die das Licht auf uns bzw. unser Auge hat. Diese so genannte Farbtemperatur wird in Kelvin angegeben. Licht zwischen 2.000 und etwa 3.500 Kelvin empfinden wir als rötlich oder gelblich und sprechen von warmem Licht. Es wirkt auf uns angenehm und entspannend, ideal beispielsweise für die Loungegruppe auf dem Messestand. Der neutrale Bereich reicht von 3.500 bis 4.500 Kelvin und wirkt auf uns nur weiß. Dabei strahlt Weiß nicht unbedingt Kühle aus, sondern kann einem Messestand auch Modernität, Frische oder Luftigkeit verleihen. Hingegen sehen wir Licht mit über 4.500 Kelvin eher weiß bis bläulich, was wir als kalt empfinden. Das ist optimal, wenn wir genauer hinsehen müssen oder uns konzentrieren wollen, etwa beim Verkaufsgespräch.
Außerdem nehmen wir Farben unter bestimmten Lichtverhältnissen anders wahr. So kann ein kaltes Licht Farben gewissermaßen aufhellen und sie bläulicher erscheinen lassen. Es kommt also bei der Lichtinszenierung auch darauf an, welche Bodenbeläge und Wandmaterialien, welches Mobiliar und welche Farben Sie für Ihren Messestand planen. All das hat Einfluss auf unser Farb-, Licht- und Helligkeitsempfinden.
Ein weiterer Aspekt ist das Licht rund um den Messestand: Ist die Messehalle hoch (sprich hell) oder eher gedrungen (dunkel)? Welche Grundbeleuchtung ist in der Messehalle installiert? Welche Installationsmöglichkeiten haben Sie dort? Fällt Tageslicht hinein? Wenn ja, in welcher Jahreszeit findet die Messe statt? Oder stellen Sie sowieso im Freien aus?
Hinzu kommt die Überlegung, ob es Präsentationsunterschiede geben soll, beispielsweise weil morgens Fachbesucher für Einkaufssondierungen kommen, nachmittags auch allgemeines Publikum über die Messe laufen darf und Sie für abends vielleicht ein Programmhighlight geplant haben. All dies sollte in Ihre Lichtplanung einfließen.
Welche Beleuchtungsarten verwende ich?
Auf einen Messestand gehört ein Mix aus verschiedenen Beleuchtungsarten, die unterschiedliche Aufgaben erfüllen und sich perfekt ergänzen.
- So hat die Grundausleuchtung zur Aufgabe, den Messestand blendungsfrei auszuleuchten. Häufig geschieht das über Deckenleuchten. In Messehallen haben sich Seil- und Schienensysteme bewährt. Auf kleinen Messeständen, an Durchlässen oder in Messekabinen können Einbau- oder Wandleuchten die Ausleuchtung übernehmen. Die Grundausleuchtung sollte nicht zu schwach sein, damit Ihr Messestand nicht übersehen wird. 300 bis 400 Lux liefern eine gute Helligkeit.
Hervorragende Möglichkeiten ergeben sich mit Leuchtkästen oder Leuchtsäulen, die wie indirektes Licht wirken. Sie übermitteln gleichzeitig Ihre Werbebotschaft, die noch dazu von Messe zu Messe austauschbar ist. Es kann sogar Ihr gesamter Messestand aus beleuchteten LED Messewänden zusammengesetzt sein. - Stimmungslicht sorgt für Atmosphäre. Das kann ein Hintergrundlicht mit nicht sichtbaren Leuchten sein, etwa LED-Streifen, aber auch eine Lichtquelle, die Helligkeitsinseln schafft oder Akzente setzt. Hier kommt vorwiegend „warmes“ Licht zum Einsatz. Die Lichtquellen strahlen häufig rundum ab, wodurch sie dunkler wirken.
- Objektbeleuchtung hebt etwas hervor, beispielsweise ein Exponat, eine Werbefläche, eine Messevitrine oder einen Aktionsbereich. Dafür lassen sich Messestrahler, Spots oder Scheinwerfer Sie haben dreh- oder schwenkbare Köpfe, so dass Sie sie gezielt ausrichten können. Scheinwerfer bündeln das Licht in eine Richtung, so dass es heller wirkt. 500 bis 600 Lux sind hierfür optimal. Die Wirkung erhöht sich, wenn es daneben etwas dunkler ist.
- Unter Funktionslicht sind Leuchten zu verstehen, die den Besprechungstisch, die Küchenzeile oder ein Objekt in Szene setzen. Es ist hell, damit alles gut zu erkennen ist, und häufig „kalt“. Mit Dimmer können Sie sogar die Helligkeit anpassen, wenn sich die Lichtverhältnisse in der Messehalle über Tag ändern.
- Als Orientierungslicht dienen beispielsweise LED-Streifen unter Podesten und Treppenstufen. Sie müssen nicht sehr hell sein, sondern auf eine Gefahr aufmerksam machen.
Welche Vorteile bietet LED-Licht?
Idealerweise sollte die Messestandbeleuchtung nicht nur den Zweck eines bloßen Flächenlichts erfüllen, sondern darüber hinaus auch Ihre Produkte gekonnt in Szene setzen. Durch die Kombination von Grund- und Objektbeleuchtung wirkt Ihr Messestand besonders einladend und ansprechend. Mit einem Mix aus direkten und indirekten Lichtquellen und gegebenenfalls verschiedene Lichtfarben gestalten Sie Ihre Standfläche abwechslungsreich. Mit Stromschienen lässt sich die Messestandbeleuchtung zudem unauffällig integrieren.
LEDs sind klein, preiswert, sparsam im Verbrauch und langlebig. Dadurch werden sie mittlerweile in fast allen Leuchtentypen verbaut. Für den Messebau finden Sie sie in Displaystrahlern genauso wie auch in Scheinwerfern. Preisgünstig und unkompliziert sind LED-Streifen als Meterware.
LEDs liefern viel Licht, haben aber nur einen geringen Stromverbrauch. Dadurch lassen sich problemlos die auf Messen vorhandenen Elektroanschlüsse nutzen, ohne aufwendige und kostspielige Zusatzinstallationen oder Kabelberge. Die Energiekosten für die Messezeit halten sich in Grenzen.
Vorteilhaft ist auch die Unempfindlichkeit der LEDs bei Transport, Auf- und Abbau.
LED-Licht gibt es in vielen Helligkeitsstufen und außerdem in verschiedenen Farben, was den Spielraum für Lichtinszenierungen beträchtlich erweitert. In der Regel sollten Sie Blinklichter, krasse Farbwechsel und große Helligkeiten lieber sparsam einsetzen, weil das schnell unangenehm wirkt. Dennoch kann es passend sein, abhängig von Messethema, Branche oder Alter der Messebesucher (Beispiel: Messe Christmasworld mit Partyartikeln und Feuerwerk).
Ein weiterer großer Vorteil ist, das LEDs kaum Wärme entwickeln, so dass weder die Exponate noch das Mobiliar leiden, vor allem aber das Standpersonal und die Besucher nicht ins Schwitzen kommen.
Wie setze ich eine Traversenbeleuchtung ein?
Mit einem Traversensystem eröffnen sich Ihnen auch in puncto Messestandbeleuchtung viele Möglichkeiten. Wichtig ist, dass Ihre Traversen den DIN-Normen entsprechen und alle Sicherheitsvorschriften erfüllt sind. Häufig ist die Messehalle geeignet, eine Traverse von oben abzuhängen. Außerdem gibt es Messestände, deren Rahmen komplett aus Traversen besteht. Hier können Sie die Beleuchtungskörper auch an den Seitentraversen befestigen. Achten Sie auf jeden Fall auf die Belastbarkeit, dann ist es kein Problem, Leuchten und anderes Zubehör nach Wunsch zu montieren. Mit der richtigen Traversenbeleuchtung heben Sie Ihr Produkt oder Ihren Messestand optisch hervor.
Flutlichtstrahler haben einen gleichmäßigen Lichtkegel und eignen sich gut dafür, Ihren Messestand auszuleuchten. Der Strahler an sich ist nicht sehr groß und lässt sich leicht mit der zugehörigen Klampe befestigen. Vorteilhaft sind der sparsame Energieverbrauch und die lange Lebensdauer seiner LEDs. Insbesondere Scheinwerfer mit Weiß und stufenlos einstellbaren Farbtemperaturen eröffnen Ihnen breite Installationsmöglichkeiten von „warmen“ bis zu „kalten“ Lichteindrücken.
Für die Objektbeleuchtung können Sie Langarmstrahler mit jeweils passenden Klipps relativ einfach montieren. Auch hier bietet langlebiges LED-Licht in verschiedenen Stärken und Farben gute Auswahl, Ihre Exponate perfekt in Szene zu setzen. Sie können die Strahler passend ausrichten und beliebig verschieben.
Stromschienen, die kleinen Schwestern der Traverse
Wenn die Montage einer Traverse nicht möglich ist, beispielsweise bei niedrigen Messehallen, bietet sich ein Stromschienensystem an. Sie können die Schienen nach Bedarf und unabhängig von den Messestandmaßen montieren. Allerdings benötigen Sie für jede Schiene eine Stromzuleitung. Da Sie Stromschienen sowohl am Messemobiliar als auch an der Wand verlegen können, lässt sich die Verkabelung gut kaschieren. Vorteilhaft ist, dass Sie die Leuchtrichtung nach Bedarf ausrichten können. Außerdem können Sie Art und Anzahl der Leuchten beliebig ändern. Bei hängend montierten Stromschienen ist es darüber hinaus möglich, die Aufhängehöhen der Leuchten zu variieren.
Sollen alle Leuchten gemeinsam an- oder ausgeschaltet werden, nehmen Sie ein Ein-Phasen-Stromschienensystem. Das ist beispielsweise für eine einheitliche Präsentationsfläche optimal. Dreiergruppen-Schaltungen sind mit dem Drei-Phasen-Stromschienensystem möglich. Damit können Sie tageslichtabhängig oder auch gestaffelt nach Präsentationen beleuchten.
Üblicherweise werden auf Stromschienen Spotleuchten eingesetzt, die sich gut für die Objektbeleuchtung eignen. Es ist aber auch möglich, Pendelleuchten aufzuhängen, etwa über einer Theke oder an einem Besprechungstisch. Leuchtengröße, -farbe und -form sind unterschiedlich und reichen von technisch kühl und schlicht bis wohnlich warm und dezent. Achten Sie bei der Auswahl auch auf den Abstrahlwinkel, damit Sie die gewünschte Wirkung (Effekt, Arbeitslicht, Atmosphäre) erzielen.
Das Spezielle an einer Stromschienenbeleuchtung für Messevitrinen – wie sie ja als Präsenter auch auf Messen eingesetzt werden – ist, dass alle Bestandteile kleiner sind und sich nicht erhitzen. Auch eine Vitrinenbeleuchtung besteht aus Schienen und beweglichen Strahlern sowie einem Netzteil, um die Spannung herunterzubrechen. Auch nachträglich lässt sich eine solche Beleuchtung installieren, beispielsweise indem Sie die Schienen mit Doppelklebeband fixieren.
Typische Angaben für Leuchtmittel
- Lumen -> Lichtstrom = abgegebenes (sichtbares) Licht pro Zeitspanne
- Watt -> Verbrauch = aufgenommene elektrische Leistung (Strahlungsenergie pro Zeitspanne)
- Lux -> Beleuchtungsstärke (Licht pro Zeitspanne und Fläche)
- Lichtausbeute oder Wirkungsgrad -> Verhältnis Lumen zu Watt
- Candela -> Lichtstärke
- Kelvin -> Farbtemperatur
Quellen:
deavita.com/beleuchtung/warmes-oder-kaltes-licht-ist-besser.html
log.kreon.com/de/warmes-versus-kaltes-licht-der-einfluss-von-farbtemperatur-auf-ihr-interieur
kml-kramer.de/tipps-fuer-die-richtige-messe-beleuchtung/
baunetzwissen.de/licht/fachwissen/beleuchtungsarten/beleuchtungsstaerken-empfehlungen-fuer-raeume-167320
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